Der FSV Hollenbach musste sich heute am 31. Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg mit 1:2 bei der TSG Balingen geschlagen geben. Trotz einer kämpferisch und phasenweise spielerisch überzeugenden Leistung sorgten individuelle Fehler für die entscheidenden Gegentore. Trainer Reinhard Schenker sprach von einem „verdienten Sieg für Balingen“, zeigte sich aber unzufrieden mit der Entstehung der Treffer.
Schwierige Anfangsphase gegen dominante Gastgeber
Von Beginn an zeigte sich, warum die TSG Balingen zu den Topteams der Liga gehört. Der Tabellenzweite legte ein hohes Tempo vor, dominierte die ersten 15 Minuten deutlich und setzte den FSV Hollenbach früh unter Druck. Reinhard Schenker räumte ein: „Wir haben in den ersten 15 Minuten gebraucht, um uns ein bisschen auf den Gegner einzustellen. Da hatten wir Glück, dass wir nicht schon früh in Rückstand geraten sind.“
In dieser Phase war Balingen spielbestimmend, kombinationsstark und gefährlich. Hollenbach war zunächst ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt und fand kaum den Weg in die gegnerische Hälfte. Erst nach etwa 20 Minuten gelang es dem FSV, die Partie ausgeglichener zu gestalten.
Erster Gegentreffer nach Hollenbacher Fehler
Mitten in die verbesserte Phase der Gäste fiel dann das 0:1 – allerdings unter Mithilfe der Hollenbacher Defensive. In der 36. Minute war es Simon Klostermann, der für die TSG Balingen zur Führung traf. „Das erste Tor war ein klarer individueller Fehler“, erklärte Schenker.
Doch Hollenbach zeigte eine gute Reaktion: Nur sechs Minuten später gelang der Ausgleich. Nach einer Offensivaktion traf Innenverteidiger Peter Engelmann zum 1:1 (42.). Zu diesem Zeitpunkt war der Ausgleich durchaus verdient, denn Hollenbach hatte sich ins Spiel gekämpft und immer wieder gefährliche Umschaltsituationen herausgespielt.
Ein Standard bringt die Entscheidung
Der Beginn der zweiten Halbzeit gehörte dann ganz dem FSV Hollenbach. Die Gäste kamen mutig aus der Kabine, gewannen die wichtigen Zweikämpfe und verlagerten das Spiel phasenweise in die gegnerische Hälfte. „Wir haben sehr gut begonnen, haben die ersten 20 Minuten eigentlich das Spiel zu großen Teilen in die Hälfte der TSG Balingen verlagern können“, bilanzierte Schenker.
Doch in dieser Drangphase fiel das 2:1 für Balingen – erneut nach einem Fehler. Ein Eckball führte zur Führung der Hausherren durch Sascha Eisele (46.). Für Schenker ein ärgerlicher Moment: „Bei einer Standardsituation, bei einem Eckball, sind wir nicht richtig gestanden. Die Zuordnung bzw. die Raumaufteilung hat nicht gestimmt. Wir standen mit einem Spieler am falschen Ort, wo er nicht eingeteilt war.“
Gute Ansätze, aber fehlende Präzision im letzten Drittel
Trotz des erneuten Rückstands steckte der FSV nicht auf. Hollenbach spielte weiter mit, kam zu Halbchancen und zeigte, dass man sich auch auswärts gegen einen Relegationsanwärter nicht verstecken muss. In mehreren Umschaltsituationen fehlte jedoch die letzte Konsequenz. „Wir hatten gute Offensivaktionen mit Umschaltmomenten, aber haben dann in Gleich- oder Überzahl Richtung Tor die falschen Entscheidungen getroffen“, kritisierte Schenker.
Besonders ärgerlich: Aus dem Spiel heraus ließ Hollenbach wenig zu, beide Gegentreffer entstanden letztlich aus individuellen Fehlern. „Wenn Balingen wenigstens aus den gut herausgespielten Torchancen ihre Tore gemacht hätte, wäre das alles unterm Strich völlig in Ordnung gewesen“, so Schenker. „Aber die Tore sind leider wieder unter großer Mithilfe von uns entstanden.“
Balingen souverän, Hollenbach engagiert – aber punktlos
Letztlich blieb es beim 2:1 für die TSG Balingen, die mit dem Heimsieg den Relegationsplatz festigte und weiterhin auf den direkten Wiederaufstieg hoffen darf. „Ein verdienter Sieg für Balingen“, erkannte Schenker an, fügte aber an: „Gegen eine Spitzenmannschaft, die Vizemeister geworden ist und individuell hohe Qualität hat, kannst du nicht bestehen, wenn du solche Geschenke verteilst.“
Trotz der Niederlage zeigte sich der FSV Hollenbach über weite Strecken konkurrenzfähig, agierte strukturiert und mutig – eine Leistung, auf der sich aufbauen lässt. Die Formkurve zeigt trotz des Rückschlags weiter nach oben.
Die nächste Aufgabe
Mit 39 Punkten steht der FSV Hollenbach nach dem 31. Spieltag auf Rang 13. Am kommenden Samstag steht die nächste große Herausforderung bevor: Der FSV Hollenbach empfängt Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach, der nach 31 Spielen noch immer ungeschlagen ist und mit 89 Punkten souverän die Tabelle anführt.